Drums zu bearbeiten kann viele Gründe haben und sei es nur, das man z.B. ein Kit gegen ein anderes oder die Snare Drum gegen eine andere Snare Drum Variante tauschen möchte.
Daher wäre die Vielzahl der Möglichkeiten auch zu groß, um alles beschreiben zu können.
Daher geht es hier Allgemein um die "Funktionen".
Um auch „Einsteiger“ in dieses Thema zu integrieren, zeigen wir zuerst mal wie die Drum-Kits aufgebaut sind.
Klänge (Sounds) wie z.B. Trompeten, Gitarren usw. sind in der Regel über die ganze Tastatur Spielbar.
Bei den Drum-Kits ist es so, das sich auf jeder Taste (Key) ein anderes „Instrument“ befindet.
So ist auf der einen Taste die Bass-Drum zu finden, auf einer anderen die Snare, Hi-Hat usw. usw.
Jede Taste ist Nummeriert und so ist z.B. im Bild-Beispiel auf der Taste (Key) 35 die Bass-Drum Mid oder auf der Taste 42 die Hi-Hat Closed zu finden.
Daher kann es auch Fatal sein, ein Drum-Spur zu transponieren !
Durch das transponieren, werden alle Note-Events auf ein anderes Drum-Kit Instrument verschoben und es erklingen die falschen Instrumente des Schlagzeugs.
Hier müssen zudem ein paar Punkte genannt werden.
Im Grunde verwendet jeder Hersteller seine eigenen Program Change und Bank Select Befehle.
Was bedeutet, das es Grundsätzlich keinen Allgemeinen Standard gibt, auf welchen Platz welcher Sound sein muss.
Auch bei den Drum-Kits kann es da erhebliche Abweichungen geben.
Um ein einen Gemeinsamen Standard nutzen zu können, wurde das GM-Format entwickelt.
Hier wurde unter anderem Vorgegeben wie viele Sounds eine GM-Soundbank haben muss und wo welcher Sound zu finden ist.
Auch das Drum-Kit ist unter GM mit den gleichen Instrumenten belegt.
Es gibt aber auch weitere Anforderungen, die ein GM-Kompatibles Gerät erfüllen muss.
Mit dem Standard GS, GM2 und XG wurde der GM Standard erweitert, so das z.B. mehr Sounds oder weitere Drum Kits zu Verfügung stehen.
Verwendet man also diese Standard Soundbänke, kann ein Song auf jedem Gerät abgespielt werden, was diesen Standard unterstützt.
Dennoch kann es auch hier zu Abweichungen der Namen der Sounds, bei den verschiedenen Herstellern kommen.
Und es ist nicht Grundsätzlich so, das jedes Gerät eines dieser Formate unterstützt !
Die meisten Soundkarten in einem PC unterstützen das GM-Format.
Wird aber ein Song im XG-Format verwendet, kann es da schon zu Problemen führen.
Z.B. das evtl. die Drums nicht zu hören sind.
Was bedeutet, das die Soundkarte NICHT für das XG-Format Kompatibel ist.
Und so verhält sich das im Grunde unter allen Geräten.
Eine GM Soundbank besitzt 128 Sound + Drum-Kit.
Viele Geräte verfügen aber wesentlich mehr Sounds ...
Diese Sounds gehören NICHT mehr zu der GM, GM2, GS oder dem XG-Soundbank !
Werden solche Sounds verwendet, können sie nicht auf jedem Instrument gehört bzw. angewählt werden.
Auch innerhalb der selben Marke, verfügen nicht alle Geräte die gleiche Anzahl von Sounds, die selben Sounds oder das diese auf dem selben Programm Platz liegen.
Warum war das jetzt Wichtig !
Viele Hersteller bieten zwar die Kompatibilität, um Songs im GM, GM2, GS oder dem XG-Format abspielen zu können.
Nur wird nicht immer großen Wert auf die Qualität dieser Sounds gelegt.
So kann sich dann ein Song selbst auf einem sehr guten Gerät, sehr „Mäßig“ erklingen.
Aber es gibt auch Ausnahmen !!!
Hersteller bieten in der Regel „bessere“ Sounds unter den NICHT GM, GM2, GS oder dem XG-Sounds an.
Doch muss man sich da im klaren sein, das dann der Song auf anderen Geräten nicht Fehlerlos wieder gegeben werden kann.
Das geht dann nur wenn das Gerät über die selben Sounds verfügt.
Auch bei den Drum-Kits ist das so.
Und hier kann es zu Abweichungen führen, auf welcher Taste welches Instrument liegt.
Oder das ein Drum-Kit mehr Sounds hat, als ein anderes ...
Aber auch bei den Drum-Kits z.B. im XG-Format, sind nicht immer Grundsätzlich die selben Sounds auf einer Taste.
Es gibt da schon Unterschiede zwischen den Standart-Kit, Rock-Kit, Analog-Kit usw. .
Selbst wenn sie nur ein anderes Drum-Kit verwenden möchten kann es daher sein, das sie Manuel Note-Events auf eine andere Taste verschieben oder evtl. die Velocity anpassen müssen.
Im folgenden Bild sind mal drei Drum-Kits aufgelistet.
Diese sind von der Sound-Belegung noch sehr ähnlich.
Ganz links sehen sie die Note#/Key/Taste.
Als Ausgang wird das Standard-Kit verwendet.
Daneben das Standard-Kit 2 und Hit-Kit.
Alles was beim Standard-Kit 2 und Hit-Kit grau angezeigt wird, ist die selbe Belegung wie beim Standard-Kit.
Die weißen Felder unter Standard-Kit 2 und Hit-Kit zeigen die Tasten, wo andere Sounds verwendet werden.
Wie gesagt, ist hier die Belegung noch relativ ähnlich.
Dennoch kann ein anderer Sound alles verändern oder das man doch schauen muss, ob ein anderer besser passt.
Oder das evtl. die Velocity verändert werden müsste …
Wesentlich krasser können die Unterschiede bei anderen Drum-Kit Instrumenten sein.
Das dort die Tasten-Belegung ganz anders ist oder ein Kit sogar mehr Instrumente hat, als ein anderes.
Aber jetzt kommen wir mal zu dem Punkt - Drum-Kits in MC Score.
Um ein anderes Drum-Kit auszuwählen, klicken sie mit der rechten Maustaste auf die Drum Spur und wählen Eigenschaften aus. (ein Doppel Klick mit der Maus geht auch)
Es öffnet sich ein weiteres Fenster, wo sie auf „ändern“ gehen.
Es wird eine neue Ansicht gezeigt.
Auf dem Bild ist ein Beispiel zu sehen, was bei Ihnen anders aussehen kann oder wird.
Denn unter MC Score lassen sich unter Library Soundbänke auswählen, die zur persönlichen Verwendung genutzt werden, was auch mehrere sein können.
In dieser Ansicht werden dann die verschiedenen Drum-Kits angezeigt, die zu Auswahl der jeweiligen Soundbank zu Verfügung stehen.
Zur Bearbeitung der Drum-Kits gelangen sie, indem sie die Drum Spur auswählen.
Und dann in die Grid-Ansicht wechseln.
In der Grid-Ansicht werden dann einzelnen Drum-Kit Instrumente angezeigt und daneben die einzelnen Note-Events.
Verfügen sie über eine PC-Maus mit Scroll Rad, können sie mit der Maus auf die Grid gehen und rauf und runter scrollen, um die weiteren Drum-Kit Instrumente bzw. Note-Events sehen zu können.
Ansonsten können sie rechts von der Grid Ansicht mit den rauf und runter Pfeilen navigieren.
Gehen sie mit der Maus auf diesen Bereich, halten die Maus fest, können sie die Ansicht auch noch oben verschieben und die Grid-Komplett-Ansicht vergrößern.
Durch einen klick mit der Maus auf ein Note-Event, wird diese ausgewählt und auch rechts im Event-Editor angezeigt.
Durch das fest halten der Shift-Taste, können sie einen "Rahmen" um ausgewählte Noten in der ziehen, um mehrere Not-Events auszuwählen.
Die wiederum auch im Event-Editor ausgewählt werden.
Um Note-Events an verschiedenen Stelle auszuwählen.
Halten sie die Strg-/Ctrl-Taste fest und markieren die Note-Events mit der Maus.
Um alle Note-Events eines Drum-Kit Instrument auszuwählen, klicken sie mit der Maus doppelt auf das Instrument/Instrumenten Name.
Einzelne Note-Events lassen sich verschieben, indem sie mit der Maus auf die Markieren Note-Events gehen und die linke Maustaste fest halten.
Um alle Note-Events eines Drum-Kit Instrument zu verschieben, wählen sie das Instrument mit der Maus aus und halten die linke Maustaste fest.
Jetzt können sie alle Note-Events auf ein anderes Drum-Kit Instrument ziehen.
Löschen lassen sich Note-Events, in dem sie das/die Note Events auswählen und erneut mit der Maus anwählen.
Oder sie verwenden die Entf-Taste auf der PC-Tastatur.
In einigen Fällen kann es sein, das nur Note-Events in einigen Takten/Bereichen verändert werden soll.
Hier kann es die Arbeit erleichtern oder Sinnvoll sein, die Takte vorher zu „schneiden“.
In den Bildern wurden als Beispiel einfach mal ein paar Takte geschnitten.
Wähle ich jetzt den „Ausgeschnittenen“ Bereich aus, werden nur die Note-Events aus diesem Bereich durch das bearbeiten beeinflusst.
Die Note-Events aus den Takten davor oder dahinter, bleiben „unberührt“ davon.
Um die Velocity zu verändern, wählen sie die entsprechenden Note-Events aus.
Über die Key Velocity Schieberegler unter der Grid, lassen die Werte sich dann verändern.
Bei einem einzelnen Note-Event lässt sich das verändern der Velocity auch relativ einfach über den Event-Editor umsetzen.
Jetzt kommen wir mal zu einem Beispiel, wenn Instrumente aus Drum-Kits verwendet werden, die bei anderen Drum-Kits NICHT vorhanden sind.
Ab einem gewissen Abschnitt fehlte auf einmal Hörbar etwas in den Drums ?
In der Grid-Ansicht konnte zuerst nichts gesehen werden wo das Problem liegt ?
Im Event-Editor tauchten dann aber Note-Events auf, die auf dem Key (Taste) 87 lagen.
Aber das Drum-Kit nur bis zur Taste 84 Belegt und Sichtbar war.
Soweit so gut und man kann ja die Note-Events einfach auf ein anderes Drum-Kit Instrument verschieben.
Aber …
Wie komme ich zum Key 87 ?
MC Score ist so ausgelegt, das quasi für jedes Gerät eine eigenen Sound Library angelegt werden kann.
Und entsprechend kann man jetzt auch das verwendetet Drum-Kit bearbeiten.
Dazu bin ich unter „Library/Gerät bearbeiten“ gegangen und habe die Taste 87 einfach mit „Test“ bezeichnet.
Danach habe ich mit den OK-Tasten die Library wieder verlassen.
Und siehe da, ich kann den Key 87 sehen und nun die Note-Events einem anderen Drum-Kit Instrument zuordnen.
Speichern sie so eine Änderung NICHT in der Library !!!
Und wenn ja, nur unter einen neuen Namen.
Diese Änderung ist dann nur solange Sichtbar, wie sie unter MC Score arbeiten.
Beim nächsten Start von MC Score ist diese Änderung wieder weg und die Library im alten Ursprung.
Seien sie also Bitte Vorsichtig mit solchen Änderungen und dem speichern !!!
Wer es für seine Arbeit benötigt, kann auch die jeweiligen Drum-Instrumente in einer eigenen Spur sich anzeigen lassen.
Hierzu gehen sie mit der Maus auf die Drum Spur und wählen mit der linken Maustaste „Stimmen-splitten“ aus.
Danach erhalten sie mehrere Drum-Spuren.
So das z.B. nur die Note-Events der Bass-Drum in einer Spur zu finden sind.
In der nächsten Spur nur die Snare-Drums oder die Hi-Hats usw. usw.
Je nachdem wie aufwendig eine Drum-Spur erstellt wurde, können so aber sehr viele Drum Spuren erscheinen.
Hierbei ist auch Wichtig :
Auch wenn sie nun mehrere Drum-Spuren sehen, so laufen diese alle weiter über den MIDI-Kanal 10.
Speichert man später den Song im Format 0 ab, wird alles wieder zusammen in ein Spur gepackt.
Es ist daher nicht möglich z.B. für jede Drum Spur ein anderes Drum-Kit zu verwenden.
Da alles über einen MIDI-Kanal (10) gesendet wird, lassen sich nicht mehrere Program Change und Bank Select Befehle senden und verwenden.
Ähnlich ist das beim Volume, Reverb, Pan usw. …
Um die Lautstärke einzelner Drum-Kit Instrumente zu verändern, sollte man daher besser die Velocity verwenden.
Mehrere Drum-Kits ...
Beim Yamaha XG Standard sollen bis zu drei Drum-Kanäle unterstützt werden.
Also auf drei verschiedene Parts/Spuren.
Dadurch könnte man in einem Midifile bis zu drei verschiedene Drum-Sets einsetzen.
Dazu gibt es auch diese SysEx :
F0 43 10 4C 08 09 07 02 F7 = Drum 1
F0 43 10 4C 08 09 07 03 F7 = Drum 2
F0 43 10 4C 08 09 07 04 F7 = Drum 3
(ohne Gewähr)
Das bedeutet aber nicht, das auch jedes Keyboard was XG-Kompatibel ist, das auch umsetzen kann.
Einige Yamaha- Keyboards unterstützen z.B. nur maximal 2 Drum-Set.
Im Tyros 4 und 5 lassen sich angeblich 3 Drum-Sets nutzen.
Es gibt auch instrumente, die nur ein Drum-Set unterstützen können.
In der Regel werden im allgemeinen dann die ersten beiden Drum-Spuren bei Yamaha auf Kanal 9 und 10 genutzt.
Ich glaube die dritte Drum-Spur wäre dann auf Kanal 11 ...
Bitte bedenken Sie immer dabei :
Da nicht jedes Instrument 2-3 Drum-Spuren verwenden kann, wäre das mehr für den persönlichen Gebrauch eine Idee.
Möchten Sie Songs auch an andere weiter geben oder in anderen Geräten nutzen, gehen Sie auf „Nummer Sicher“, indem Sie bei einer Drum-Spur bleiben.
In MC Score würde das Grundsätzlich ohne weiteres erst einmal nicht funktionieren.
Sie würden z.B. unter dem Kanal 9 dann ein Piano Sound bekommen und keine Drum-Sets auswählen können.
Um das umsetzen zu können, betätigen Sie in Score das Library Button.
Betätigen Sie dann : Gerät bearbeiten
In der folgenden Ansicht betätigen Sie rechts : Einstellungen
Sie sehen nun halb rechts die MIDI-Kanäle für Instrumente und Drumsets.
Wählen Sie unter den Drumsets den Kanal 9 aus, um diesen für die Drums zu aktivieren.
Unter Instrumente wählen Sie ebenfalls den Kanal 9 aus, um diesen dort zu deaktivieren.
Denn es ist nicht möglich, einen MIDI-Kanal gleichzeitig für Drums und Instrumente zu nutzen !
Betätigen Sie OK und verlassen den Library Bereich.
Nun sollten Sie auf Kanal 9 und 10 Drum-Kits verwenden können.
Damit Sie nicht nach jedem Neustart von Score das erneut machen müssen, sollten Sie die Library für Ihr Instrument, mit diesen Einstellungen als neue Datei (Library) abspeichern.
Ob Grundsätzlich der oben genannte SysEx im Song stehen muss, kann ich leider nicht beantworten.
Diesen könnte man ansonsten in der Sequenzer-Ansicht über den Event-Editor einfügen.
An dieser Stelle stoppe ich den Beitrag und hoffe, das die Funktionen zur Drum-Bearbeitung etwas besser verstanden werden konnten, auch für Einsteiger.
Drum-Kits/Spuren in Songs bearbeiten
Moderator: Tyro