Effekte und Controller in einem Midifile

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Tyro
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Effekte und Controller in einem Midifile

Beitrag von Tyro » 08 Apr 2018, 10:26

Was sind denn Effekte ?

Effekte sind erst einmal ein großer Oberbegriff und sind Ausdrucks-und Gestaltungsmittel.
Als erste Unterteilung würde ich dabei die Effekte bezeichnen, die ein Signal „reinigen“ und die Effekte, die ein Signal in verschiedenen Bereichen beeinflussen, formen und gestalten können.

Nehme ich im Studio einen Song auf, kann ich mit Effekten störende Geräusche wie knacksen, rauschen und ähnliches entfernen und den gesamten Sound „reinigen“.

Oder ich habe Effekte mit denen ich einen Sound, in seiner Dynamik, Klang und Frequenzspektrum formen und gestalten kann.

Selbst beim Editieren eines einzelnen Sounds in einem Synthesizer, sind Filter wie Highpass oder Lowpass schon eine Art Effekt.

Und entsprechend kann ich Effekte für den gesamten Sound einsetzen, also quasi das, was Sie aus den Lautsprechern hören.
Oder ich kann Effekte gezielt für einzelne Sounds verwenden.

Es gibt sogenannte Multi-Effekt-Geräte, die mehrere und verschiedene Effekte beinhalten und diese Art findet man oft auch in Keyboards und Synthesizer wieder.
Grundsätzlich ist aber jeder Effekt oder Effekt-Gattung ein eigenständiges „Gerät“ für sich, wenn ich das so ausdrücken darf.
In den Anfangszeiten wurden und konnten diese auch als einzelne Hardware-Geräte genutzt werden und auch heute wird in Studios noch damit gearbeitet.
Denn viele schwören lieber auf Geräte, die auf einen einzelnen Effekt spezialisiert sind, als auf Multi - “Talente“.
Aber auch in diesen Bereich zählt der Geschmack und das Einsatzgebiet.
Denn zum Einen gibt es aus meiner Sicht auch sehr gute Multi-Effekte und zum Anderen wird keiner Lust haben, zehn oder mehr Effekt-Geräte an sein Keyboard dranzuhängen oder bei Live Auftritten mitzuschleppen.

Nun, was gibt es weiter zu den Effekten zu sagen ?
Ich denke die Aussage, das die Effekte in Verschiedenen Gattungen eingeteilt werden könnten.
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es schon unzählige Effekte, die unterschiedliche Funktionen bieten aber dennoch ähnlich arbeiten wie andere.

Keyboards und Synthesizer haben in der Regel schon eine größere Platte an Effekten zu Verfügung.
Da die Anzahl und Art sehr Unterschiedlich ist, können wir keine Angaben darüber machen, wie diese in Midifiles verwendet werden könnten.
Da es auch oft Hindernisse gibt und Effekte nicht gleichzeitig für ein Midifle und den Sound den Sie selber spielen, verwendet werden kann.

Daher beschränken wir uns auf die „Standard“ Effekte aus Midifiles.
Beachten Sie Bitte dabei, dass das GM-Format nicht die selben oder gleiche Anzahl an Effekten unterstützt, wie z.B. das XG-Format !

Um die gängigen Effekte eines Midifiles zu erwähnen, nehme ich die aus dem XG-Format.

Die Effekte wären im Grunde diese beiden :

cc91 Reverb
cc93 Chorus
(cc bezeichnet die Controller-Bezeichnung im Sequenzer)

Der Reverb ist ein Hall-Effekten
Für die Räumlichkeiten ist der Hall zuständig, der Schallreflexionen von Wänden, Flächen oder der Umgebung simuliert und so Räume, Hallen, Kirchen und ähnliches imitieren kann.

Der Chorus ist ein Verzögerungs-Effekt.
Hierunter würden auch Delay, Flanger und Phase-Effekte fallen.

Weitere Einstell-Möglichkeiten beim Midifile fallen nicht unter die Effekte, sondern sind Controller.

cc7 Volume
cc11 Expression

Mit dem Volume wird der ganze Song, oder einzelne Spuren/Parts in der „Lautstärke“ eingestellt.

Das Expression basiert auf den Volume-Wert.
Mit diesem Controller kann ich auch die ganze Spur lauter oder leiser machen.
Oder mitten im Midifile nur Bereiche.
Oder wenn Passagen mit einem Fade-In und/oder Out erklingen sollen.

cc10 Pan

Der Pan ist für das Stereo-Panorama zuständig.
Hiermit ließe sich bestimmen, ob der Sound in der Mitte oder mehr rechts oder links im Stereo-Bild zu hören sein soll.

cc71 Harmonic Content
cc74 Brightness

Mit Harmonic Content und Brightness lässt sich die Helligkeit des Sounds verändern.
So das der Sound heller oder dumpfer erklingt.

cc72 Release Time
cc73 Attack Time

Durch Relase und Attack Time lässt sich einstelle, wann ein Sound beginnt und aufhört zu klingen.

Drücke ich eine Taste, erklingt bei vielen Sounds der Klang sofort.
Erhöhe ich die Attack Time, setzt der Sound erst Zeitversetzt nach dem Tastenanschlag ein.

Mit der Release Time wird dagegen bestimmt, ob ein Sound nach dem los lassen einer Taste sofort aufhört oder wie lange dieser nach klingen soll.

Taste anschlagen und Taste los lassen wäre das Note On und Note Off.

Der Pitch Bend wird als eigenständiger Controller in einem Sequenzer verwendet und taucht an den entsprechenden Noten-Events auf.
Über einen fest gelegten Bereich, lassen sich so die Tonhöhen stufenlos nach oben und unten verändern.

Die Modulation (cc1) wird im Grunde für Vibrato-Effekte verwendet.

Es gibt eine Reihe weiterer Controller, doch wären das für den Anfang die Wichtigsten die man kennen sollte.
Und wie man evtl. erkennen kann, lassen sich auch mit Controller Effekt-Artige Sachen erstellen, die aber dennoch nichts mit Effekten zu tun haben.


Das verwenden von Effekten und Controller wäre in Score, sowie in der Light und Free-Version möglich.
Bitte beachten, das sich das Format .mid nicht mit der Free-Version speichern lässt.
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